Die CDU-Fraktion hat eine Sondersitzung des Regionalrats Düsseldorf beantragt, um die Weichen für den Strukturwandel im rheinischen Braunkohle-Revier zu stellen. „Wenn beispielsweise die Chance besteht, dass sich dort Deutschlands erste Batteriezellen-Produktion für E-Autos ansiedelt, dann müssen wir zügig Nägel mit Köpfen machen und die notwenigen Änderungen im Regionalplan vorbereiten“, so Hans Hugo Papen, der Vorsitzende der Union. Da sich das Revier in zwei Regierungsbezirken befinde, wäre auch eine gemeinsame Sondersitzung mit dem Regionalrat Köln denkbar.
„Das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller Akteure in Bund und Land, Regierungsbezirken und Kommunen. Da müssen wir an einem Strang ziehen, und das werden wir auch tun“, betont Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Regionalrats-CDU. Eine vom Aachener Professor Günter Schuh angedachte Batteriefabrik würde etwa „perfekt zur Energieregion der Zukunft passen, die wir im bisherigen Braunkohleabbau-Gebiet planen“.
Die von Schuh gegründete Deutsche-Post-Tochter Streetscooter, ein von dem Wirtschaftsingenieur ins Leben gerufenes Elektro-Auto-Unternehmen, ein Batteriehersteller und ein Start-up-Betrieb haben sich bereits für Nordrhein-Westfalen als Standort entschieden, da dort alle Fäden für eine Zellfertigung zusammenlaufen. In dem 200 Seiten umfassenden Abschlussbericht der „Kohle“-Kommission ist der Punkt „Ansiedlung einer Batteriezellproduktion“ im rheinischen Revier schon einmal enthalten.
„Wenn Wirtschaftsminister Pinkwart sagt, er wolle in den kommenden 20 Jahren im Revier jährlich bis zu 1000 hochwertige Jobs in Industrie, Handel und Gewerbe sowie in neuen Zukunftsbranchen schaffen, dann hat er unsere volle Rückendeckung. Wir werden im Regionalplan die Türen dafür öffnen“, so Thomas Welter, CDU-Regionalratsmitglied aus der vom Tagebau betroffenen Stadt Jüchen. „Es muss uns gelingen, schnell neue Industrie- und Gewerbegebiete zu entwickeln. Damit können wir nicht warten, bis die alten Kraftwerksstandorte einmal frei sind“, heißt es bei der CDU im Regionalrat, der unter Vorsitz von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke tagt. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden wolle man weitere Flächen identifizieren, die im Regionalplan zusätzlich für die gewerbliche und industrielle Nutzung ausgewiesen werden könnten. Auch Hochschulinstitute und andere Forschungseinrichtungen können sich die Christdemokraten im Revier vorstellen. Laut Landesregierung werden von den 40 Milliarden Euro, die der Bund nach dem Konzept der Kommission den betroffenen Ländern als Strukturhilfe zahlen soll, 15 Milliarden nach NRW fließen.
Die Lücken und Qualitätsmängel in der Verkehrsinfrastruktur im Regierungsbezirk müssen zügig beseitigt werden. Dies fordert die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf. „Gerade mit den auf den ersten Blick überschaubaren Vorhaben wie dem Ausbau einer Landesstraße mit Radweg, der Neugestaltung einer Kreuzung oder der Anlage eines neuen Fahrstreifens können Sicherheit und Komfort im Verkehr deutlich gesteigert werden. Darauf legen wir großen Wert“, so der CDU-Vorsitzende Hans Hugo Papen. Zu den Chancen für einen effizienteren Verkehrsfluss gehörten auch neue Kreisverkehre oder der Umbau von viel befahrenen Ortsdurchfahrten.
Der Regionalrat hat gerade die Prioritäten im Landesstraßenbauprogramm 2019 für die Um- und Ausbaumaßnahmen mit Gesamtkosten von bis zu drei Millionen Euro sowie die Radwege-Baumaßnahmen an bestehenden Landesstraßen beschlossen. Ein großes Lob der Union galt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Für den Neu- und Ausbau von Landesstraßen soll der Etat 2019 nämlich um zehn Millionen auf 47 Millionen Euro steigen. Das Geld ist unter anderem für 21 Neu- und Ausbaumaßnahmen vorgesehen sowie für neun Beseitigungen von Bahnübergängen. Rot-Grün hatte die Mehrzahl der Maßnahmen 2011 eingefroren. „Der Landesstraßenbau bekommt damit bei uns wieder eine klare Perspektive“, so Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Regionalrats-CDU. Die NRW-Regierung löse den Investitionsstau bei den Landesstraßen, den die Vorgänger hinterlassen hätten, auf und bringe sie in Ordnung. „Das neue Landesstraßenplanungsprogramm strukturiert die einzelnen Maßnahmen und setzt die Kapazitäten effizient ein“, lobt Brügge.
Auf den vorderen Rängen des neuen Programms stehen Um- und Ausbauprojekte an Landesstraßen in Hattingen, Heiligenhaus, Willich, Dormagen und Wuppertal. Bei den in den nächsten Jahren geplanten Radwegen an Landesstraßen stehen auf der Prioritätenliste Vorhaben in Norf/Hoisten im Stadtgebiet von Neuss sowie in Velbert/Langenberg und Ratingen/Homberg im Kreis Mettmann ganz vorn. „Wenn unsere Rad- und Fußwege besser werden, können noch mehr Autos stehen bleiben. Das entlastet die Straßen und schont die Umwelt“, so Manfred Läckes und Michael Müller, die stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion. Bereits heute würden nach Angaben des NRW-Verkehrsministeriums in Deutschland mehr als ein Drittel aller Wege mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt.
Der Entwurf zum nordrhein-westfälischen Haushaltsplan für 2019 weist für die Um- und Ausbaumaßnahmen von Landesstraßen mit Gesamtkosten von bis zu drei Millionen Euro sowie die Radwege-Baumaßnahmen an bestehenden Landesstraßen Ansätze von neun beziehungsweise 12,4 Millionen Euro aus. Jeweils 15 Prozent davon stehen für den Planungsraum des Regionalrats Düsseldorf bereit. „Wir sind fest entschlossen, diesen Betrag sinnvoll zu nutzen, um unseren Pendlern und Radfahrern damit das Leben zu erleichtern“, heißt es bei den Christdemokraten.
Von Verunreinigungen des Bodens oder des Grundwassers darf dauerhaft keine Gefahr mehr für Mensch, Tier, Haus oder Trinkwasser ausgehen. Dieser Auffassung ist die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf. Das Gremium hat der Dringlichkeitsliste 2019 zur Gefährdungsabschätzung und Sanierung von Altlasten sowie der Förderliste für Maßnahmen des Bodenschutzes einstimmig zugestimmt. „Alle 14 angemeldeten Projekte in unserem Planungsraum wurden vollständig aufgenommen. Das zeigt, dass uns die Bedeutung des Themas sehr wohl bewusst ist“, so Hans Hugo Papen, der Vorsitzende der Christdemokraten.
Im Fokus stehen in diesem Jahr unter anderem Spiel- und Sportplätze. Die voraussichtlichen zuwendungsfähigen Gesamtkosten der Vorhaben belaufen sich auf über 1,5 Millionen Euro. „Es gibt etliche neu angemeldete Projekte, die wir mit Überzeugung unterstützen“, so Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Unionsfraktion. So beabsichtigt der Rhein-Kreis Neuss den mit Hochofen-Schlacke kontaminierten Tennenplatz im Von-Waldthausen-Stadion in Norf zu sanieren. In Theodor-Klein-Sportanlage und Hubert-Schäfer-Sportpark in Neuss sollen sogenannte Gefährdungsabschätzungen in Angriff genommen werden.
Die Gemeinde Niederkrüchten plant unterdessen eine Gefährdungsabschätzung für eine ehemalige Ziegelei, um den Standort später für ein interkommunales Schwimmbad nutzen zu können. Die Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich möchte in der Vergangenheit festgestellten LCKW-Grundwasser-Verunreinigungen auf den Grund gehen.
„Bei den angemeldeten Maßnahmen handelt es sich zum Teil auch um die Weiterführung laufender Förderprojekte, bei denen der nächste Bearbeitungsschritt beantragt worden ist“, so Manfred Läckes und Michael Müller, die stellvertretenden Vorsitzenden der Regionalrats-CDU. Dies betreffe etwa die Sanierung von Spielplätzen im Kreis Viersen. Die Stadt Remscheid plant die Fortführung der systematischen Untersuchung ihrer Kleingartenanlagen. Die Stadt Düsseldorf möchte derweil in Gerresheim eine CKW-Grundwasser-Verunreinigung im Tertiär erkunden. Der Kreis Mettmann plant für den Altstandort „Am Kaiserhof“, eine ergänzende Untersuchung mit neuen Grundwasser-Messstellen durchführen.
„Ein festgestellter Altlastenverdacht führt im Allgemeinen zum Wertverlust eines Grundstücks, so dass spätestens bei Nutzungsänderung oder Verkaufsabsicht der Bedarf besteht, Nägel mit Köpfen zu machen“, betont die CDU-Fraktion. Deshalb setze sich die Union im Regionalrat jedes Jahr von neuem für die Zuschüsse ein.
Bei der Flächenplanung der Stadt Solingen sind noch intensive Beratungen nötig. Diese Auffassung vertritt die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf. „Es kann schon gefragt werden, ob oder weshalb der Mangel an Siedlungsflächen dort noch nicht erkannt worden ist“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. Die CDU wehre sich zwar gegen einen wie immer gearteten Flächenfraß und setze sich im gesamten Regierungsbezirk für eine klima- und raumverträgliche Inanspruchnahme der Ressource „Boden“ ein. „Aber dies darf nicht dazu führen, dass sich ganze Kommunen ihrer wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit berauben“, warnt Papen.
Zuvor war es im Regionalrat in geheimer Abstimmung über den Beschlussvorschlag der Bezirksregierung, den Regionalplan im Bereich „Buschfeld“ bei Solingen-Wald unverändert zu lassen, zu einem Stimmen-Patt gekommen. Dabei geht es um ein 19-Hektar-Areal im Norden des Stadtgebiets am Rand des Ittertals, wo ein allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt ist, in dem auch ein Gewerbegebiet entstehen kann. Die Stadt Solingen hatte einen Antrag auf Änderung des Regionalplans vorgelegt. Sie forderte die Umwandlung in eine Freiraum- und Agrarfläche mit der Funktion „Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung“. Die Kommune begründete dies mit einer veränderten Einschätzung der zugrunde gelegten Flächenpotenziale. Sie bezieht sich insbesondere auf drei brach liegende Gelände, die nach ihrer Auffassung anstelle des Buschfelds in Anspruch genommen werden sollten.
Experten sehen das anders. „Mit den im Regionalplan dargestellten Flächen für eine gewerbliche Nutzung kann der ermittelte Bedarf nicht gedeckt werden“, so die Begründung von Dirk Brügge, dem Geschäftsführer der Union im Regionalrat, dessen Meinung sich mit der der Bezirksregierung deckt. In das Flächenbedarfskonto des Regionalplans sei daher ein zusätzlicher Bedarf in Höhe von 20 Hektar aufgenommen worden. „Die nun von der Stadt Solingen angesprochenen Brachflächen in einer Gesamtgrößenordnung von elf Hektar wurden zum Teil bereits als gegebenes Potenzial bei der Bedarfskalkulation berücksichtigt“, heißt es bei der Union. Insgesamt würde das Flächendefizit durch einen Verzicht auf die Darstellung des bisher landwirtschaftlich genutzten Buschfelds weiter ansteigen.
Befürworter dieser Linie hatten vor der Abstimmung auch darauf verwiesen, dass die Kommune in jedem Fall das letzte Wort zu einem neuen Gewerbegebiet hätte. Jetzt den Regionalplan zu ändern, hieße, dass man sich solche Pläne auf Jahrzehnte verbaue, und zwar selbst dann, wenn sich die Meinung im Stadtrat einmal ändern solle. Die Diskussion wird im neuen Jahr fortgesetzt. „Wir werden intensiv an einer Lösung arbeiten“, versprechen Papen und Brügge von der Regionalrats-CDU.
Der Regionalrat Düsseldorf ist sich seiner Verantwortung bei der Gestaltung des Strukturwandels im rheinischen Braunkohle-Revier bewusst und wird seinen Beitrag durch entsprechende Änderungen des Regionalplans leisten. Das geht aus einer von der CDU-Fraktion initiierten Resolution hervor, die jetzt beschlossen worden ist. „Diese Änderungen können Chancen für mehr Wohnraum durch zusätzliche Siedlungsbereiche, mehr Flächen für weitere Gewerbe- und Industriegebiete oder für neue Verkehrswege eröffnen“, so Hans Hugo Papen, der Vorsitzende der Union im Regionalrat. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier sei dabei ein Hauptakteur, und die CDU-Fraktion werde sich in den Strukturwandel intensiv einbringen.
„Das Revier ist in den kommenden Jahrzehnten die größte Landschaftsbaustelle Europas, und es gilt, diesen räumlichen Wandel so zu gestalten, dass neue Standortqualitäten für Wohnen und Arbeiten entstehen“, ergänzt Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Unionsfraktion. Das aus der vom Tagebau betroffenen Gemeinde Jüchen stammende Regionalratsmitglied Thomas Weiter sieht „die einmalige Chance für eine Neuordnung des Raumes durch eine zukunftsfähige Wirtschafts-, Siedlungs-, Verkehrs- und Freiraum-Entwicklung in enger Abstimmung mit den betroffenen Kommunen“.
In der Resolution ist von der „Transformation zu einer Modellregion“ die Rede. „Der Regionalrat Düsseldorf sieht in den Eckpunkten eines regional abgestimmten Wirtschafts- und Strukturprogramms der Zukunftsagentur Rheinisches Revier die richtige Weichenstellung zur Bewältigung des Strukturwandels. Dieser muss von einem massiven Einsatz von Investitionen in den Raum, in zukunftsfähige Infrastrukturen, Bildung und Innovation begleitet werden“, heißt es.
Bei der Änderung des Regionalplans will der Regionalrat insbesondere die Potenziale des Reviers als Entlastungsraum für die naheliegenden Zentren wie Düsseldorf oder Köln einbeziehen. Ein besonderes Augenmerk legt er außerdem auf die Sicherung der energieintensiven Industrie. „Sie steht im internationalen Wettbewerb und leistet einen großen Beitrag zur Wertschöpfung und zur Beschäftigung. Hierunter fallen insbesondere die Papier-, Chemie-, Glas-, Stahl- und Metall-Industrie sowie die Nahrungs- und Futtermittel-Branche. Die Wirtschaft und die Arbeitsplätze im Revier sind daher stärker als irgendwo sonst in Deutschland auf eine dauerhaft verfügbare und sichere Energieversorgung zu international wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen“, so die Christdemokraten.
Bei allem gelte es, „modellhafte Konzepte für eine Wirtschaft der Zukunft mit experimentellen Ansätzen zu Infrastruktur, Mobilität, Nutzungsvielfalt und -dichte sowie klima- und raumverträglicher Inanspruchnahme der Ressource Boden zu erproben“, wie es in der Resolution zu lesen steht. Nicht zuletzt will der Regionalrat ein zusammenhängendes Freiraumsystem sichern und „eine klimawandel-resiliente Folgelandschaft mit hoher regionaler Wertschöpfung ermöglichen“. Durch Fach- und Bauleitplanungen könnten die Projekte konkretisiert werden.
Die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf möchte möglichst vielen Menschen den Zugang zu den kulturellen Angeboten am Niederrhein, an der Rheinschiene und im Bergischen Land eröffnen. Deshalb stimmten ihre Mitglieder jetzt im Strukturausschuss dafür, herausragende Projekte im Jahr 2019 zu fördern. „Trotz ihrer oftmals prekären Haushaltslage leisten Kommunen und freie Träger immer noch Beachtliches für das kulturelle Leben unserer Region. Das wollen wir, soweit dies in unserer Macht steht, unterstützen“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. Eine breit gefächerte und etablierte Kulturlandschaft verstärke schließlich die Identifikation mit der Heimat und sei ein wichtiger Standortfaktor.
Maßgeblich unterstützt werden sollen etwa das Bergische Theaterfest des Fördervereins „neanderland KULTUR“ oder das Projekt „Viertelklang“ des Kulturmanagements in Solingen. Mit Zuschüssen können auch die „Literaturshow NRW“ des Kulturzentrums „zakk“ in Düsseldorf und die Freie Theaterszene Rheinland rechnen. Für das Projekt „Kulturreporter Niederrhein“ des Medienkompetenzzentrums „EXLEX“ soll es ebenso Geld geben wie für die Neukonzeption eines Stipendien-Programms der Vereins „Kulturraum Niederrhein“.
„Die Liste der von uns zur Förderung empfohlenen Vorhaben zeigt die ganze Bandbreite unseres kulturellen Lebens. Wir können froh und dankbar sein, dass es eine solche Vielfalt gibt“, so Dirk Brügge, Geschäftsführer der CDU. Dass der Regionalrat Düsseldorf wichtige Impulse in diesem Bereich geben kann, zeigt eine aktuelle Bilanz. „Im Jahr 2018 konnten alle Förderentscheidungen entsprechend den Empfehlungen des Regionalrats getroffen und alle beantragten Förderungen gewährt werden“, berichten Manfred Läckes und Michael Müller, die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Union.
Derzeit kann aus haushaltstechnischen Gründen noch keine verlässliche Aussage über die genaue Höhe der 2019 zur Verfügung stehenden Mittel getroffen werden. In den vergangenen Jahren konnten die Regionen aber jeweils mit einem Ansatz von 300.000 bis 350.000 Euro kalkulieren. Im Bereich der Bezirksregierung Düsseldorf sind die Kulturregionen Niederrhein, Bergisches Land und die Rheinschiene historisch gewachsene Landschaften. Projektbezogen können sich für die Vorhabenträger in Nordrhein-Westfalen aber durchaus unterschiedliche regionale Zugehörigkeiten ergeben. Während für die grenzübergreifenden Regionen Bergisches Land und Rheinschiene die Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf entsprechend der üblichen Regelung nach Sitz beziehungsweise Wohnort des Antragstellers die Zuständigkeit gemeinsam wahrnehmen, ist für die Kulturregion Ruhrgebiet regelabweichend die alleinige Zuständigkeit der Bezirksregierung Arnsberg festgesetzt worden.
Wenn neue Vorhaben zur Gewinnung von Kies und Sand realisiert werden, „dann muss das einen klaren Mehrwert für die Menschen und ihre Region haben“. Diese Meinung vertrat Hans Hugo Papen, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf, bei einer Klausurtagung seiner Partei im Kreis Wesel. Das beste Beispiel für solch einen Mehrwert erkennt er im Gebiet „Xantener Nord- und Südsee“, wo alte Abgrabungsstätten eine intensive Sport- und Freizeitnutzung ermöglichen. Auch die Erschließung von Baggerseen mit Wanderwegen, Radwegen oder Bootsstegen sowie die Renaturierung von ehemaligen Abbauflächen als Biotop und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten gehörten zu den Zielen, die konsequent angestrebt werden sollten, so Papen.
Den CDU-Politikern lag bei ihrer Sitzung eine Studie des Rhein-Ruhr-Instituts an der Universität Duisburg/Essen vor. Titel: „Die Zukunft der Kies- und Sandindustrie im Planungsbezirk Düsseldorf vor dem Hintergrund einer möglichen Fortschreibung des Regionalplans.“ Präsentiert wurde die Untersuchung vom Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, der durch seinen Vorsitzenden Christian Strunk und Hauptgeschäftsführer Raimo Benger vertreten war. Beide sprachen von einer drohenden „Rohstoffkrise“, da durch zahlreiche Infrastrukturprojekte wie den Neubau oder Ausbau von Straßen und Brücken große Mengen von Kies und Sand benötigt würden, die nicht einfach aus dem Ausland importiert werden könnten. Es sei „fünf vor zwölf“, und die Ausweisung neuer Kies- und Sandbaggereien sei unausweichlich.
„Wir brauchen Kies und Sand, aber die entscheidende Frage ist doch die, wo die Förderung möglichst umweltverträglich möglich ist“, betonte Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Christdemokraten im Regionalrat. Man müsse Lösungsansätze finden, „die zum einen zu einem sparsamen Umgang mit Flächen führen, zum anderen aber die Versorgung des Regierungsbezirks mit notwendigen Rohstoffen sicherstellen“. Und dabei müsse das Baustoff-Recycling eine größere Rolle spielen. Einige von der Industrie anvisierte Standorte seien jedenfalls „sehr prekär“, gab Hannes Selders zu bedenken. Für den sachkundigen Bürger der Regionalrats-CDU aus dem stark vom Kiesabbau betroffenen Kreis Kleve ist das Gutachten der Universität jedoch „eine gute Grundlage für das weitere Verfahren“.
Die Politiker wollen die geplante Neuregelung der landesweiten Gesetze abwarten und dann den Regierungsbezirk in Arbeitsgruppen dezidiert auf mögliche Standorte untersuchen und im Planungsausschuss darüber diskutieren. Die Bezirksregierung hält das jüngste Monitoring für ausreichend, der Branchenverband möchte die zugrundeliegenden Daten und Fakten aktualisiert haben.
Wenn‘s ums rheinische Braunkohle-Revier geht, will die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf neuen Chancen Tür und Tor öffnen. „Es kann nicht nur darum gehen, Konzepte für die Nachfolgenutzung von Flächen zu planen, die noch für Bergbau oder Stromerzeugung benötigt werden“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. Zur Vermeidung von Strukturbrüchen müssten vielmehr schon kurzfristig Grundstücke für die weitere wirtschaftliche Entwicklung zur Verfügung gestellt werden, da die derzeit noch für Tagebau oder Kraftwerke genutzten Gelände erst mittel- bis langfristig bereitstünden.
In den laufenden Diskussionsprozess einbringen werden sich die Politiker etwa bei der Veranstaltung „Zukunftsdialog Strukturwandel“, die die Industrie- und Handelskammer und der Deutsche Gewerkschafts-Bund am 19. November in Grevenbroich ausrichten. „Beim Wort nehmen“ will die Regionalrats-CDU dabei Ronald Pofalla, einen der Vorsitzenden der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohle-Kommission“), der in Neuss ein Versprechen gegeben hat: „Diese Region wird eine blühende Region bleiben.“
„Der Strukturwandel nach dem Kohleausstieg kann nur gelingen, wenn die Kommission Voraussetzungen dafür schafft, dass bei uns leistungsfähige Ersatzarbeitsplätze entstehen und dadurch die Wirtschaftskraft und die Zukunftsperspektive dauerhaft erhalten bleiben“, so Thomas Weiter, CDU-Regionalratsmitglied aus der vom Tagebau betroffenen Gemeinde Jüchen. Dazu müsse die Bundesregierung „erhebliche Finanzmittel“ bereitstellen. „Wir wollen und müssen schon heute ein Stück von morgen gestalten – für gute Entwicklungsperspektiven und ein dauerhaft hohes Beschäftigungsniveau", erklären Manfred Läckes und Michael Müller, die stellvertretenden Vorsitzenden der Union im Regionalrat.
Wie viele gute Ideen es schon gäbe, zeige etwa der Rhein-Kreis Neuss. Der hat bereits für ein mögliches Sofortprogramm ab 2019 über die Zukunftsagentur Rheinisches Revier ein ganzes Paket an Projekten ans Landesministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie gemeldet, die auch im gerade veröffentlichten Zwischenbericht der „Kohle-Kommission“ berücksichtigt worden sind. So soll der Kreis als Teil des Reviers zur Modellregion für den Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes entwickelt werden.
Auch die geplante Einrichtung eines „Campus Changeneering“ wird in dem Bericht als zu fördernde Maßnahme empfohlen. Auf diesem Campus sollen neue Entwicklungen in den Bereichen Metall, Chemie, Gesundheit, Wirtschaft und Wissenschaft vorangetrieben werden. Mit der Ansiedlung von Hochschul- und Forschungsinstituten soll zudem die Umschulung in der Energiewirtschaft nicht mehr benötigter Fachkräfte mit Anschlussperspektive ermöglicht werden. „Uns eint das Ziel, den Klimaschutz voranzubringen, dabei aber Strukturbrüche zu vermeiden und die energieintensive Industrie in der Region zu sichern“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der Vorsitzende des Regionalrats.
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