Die geplanten Milliardeninvestitionen des US-Riesen Microsoft in große Rechenzentren im Rheinischen Revier sind die direkte Folge einer engagiert betriebenen Regionalplanung. Zu diesem Schluss kommt die CDU im Regionalrat Düsseldorf. „Die Regionalräte in Köln und Düsseldorf haben mit ihren Regionalplan-Änderungen zugunsten der sogenannten Hyperscaler erst die Weichen für ein solches Leuchtturmprojekt, für einen solchen Meilenstein gestellt“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. Selbst wenn Microsoft „nur“ in Bedburg und Bergheim investieren sollte und nicht auch im als dritter Standort genannten Grevenbroich, seien damit „die Perspektiven dieser Flächen international öffentlich geworden, so dass sich nun auch andere Unternehmen dafür interessieren“.

Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Regionalrats-CDU, vergleicht die Ansiedlung von Großrechenzentren für Cloud-­Anwendungen und künstliche Intelligenz mit dem Beginn der Braunkohle-Verstromung im Revier: „Das war ein absolut positives Signal für die Region. Danach zogen immer mehr energieintensive Betriebe hierher und schufen zahlreiche Jobs. Eine vergleichbare Sogwirkung erwarten wir nun von Unternehmen, die auf schnellstmögliche Rechenleistungen angewiesen sind.“ Zugleich kritisiert Brügge Jochen Ott, den SPD-Fraktionschef im Landtag, der die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert hatte, zügig zusätzliche Flächen im Umfeld der von Microsoft angekündigten Rechenzentren auszuweisen: „Mit dem früheren Kraftwerk Frimmersdorf sind wir längst unterwegs auf dem Weg, einen weiteren Zukunftsstandort zu schaffen. Da benötigen wir keine altklugen Belehrungen aus der Opposition.“

Für Manfred Läckes, stellvertretender Vorsitzender der Union im Düsseldorfer Regionalrat, bietet die Ansiedlung großer Rechenzentren im Revier „die realistische Chance, ein Ökosystem der Digitalwirtschaft mit zahlreichen neuen Arbeitsplätzen zu etablieren und damit einen bedeutenden Beitrag zum Strukturwandel zu leisten“. Im vergangenen Jahr hatte der Regionalrat den Aufstellungsbeschluss für eine Regionalplan-Änderung im Gebiet der Stadt Grevenbroich gefasst. Damit wurde auf einem rund 23 Hektar oder gut 32 Fußballfelder großen Gebiet nordwestlich des Industriegebiets Ost, das derzeit als allgemeiner Freiraum- und Agrarbereich ausgewiesen Ist, Platz für ein Hyperscale-Rechenzentrum geschaffen. Ziel der Änderung ist es, zur Transformation der Wirtschaft beizutragen und eine Signalwirkung für weitere Ansiedlungen von High-Tech-Betrieben auszulösen.

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