Bei der Flächenplanung der Stadt Solingen sind noch intensive Beratungen nötig. Diese Auffassung vertritt die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf. „Es kann schon gefragt werden, ob oder weshalb der Mangel an Siedlungsflächen dort noch nicht erkannt worden ist“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. Die CDU wehre sich zwar gegen einen wie immer gearteten Flächenfraß und setze sich im gesamten Regierungsbezirk für eine klima- und raumverträgliche Inanspruchnahme der Ressource „Boden“ ein. „Aber dies darf nicht dazu führen, dass sich ganze Kommunen ihrer wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit berauben“, warnt Papen.

Zuvor war es im Regionalrat in geheimer Abstimmung über den Beschlussvorschlag der Bezirksregierung, den Regionalplan im Bereich „Buschfeld“ bei Solingen-Wald unverändert zu lassen, zu einem Stimmen-Patt gekommen. Dabei geht es um ein 19-Hektar-Areal im Norden des Stadtgebiets am Rand des Ittertals, wo ein allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt ist, in dem auch ein Gewerbegebiet entstehen kann. Die Stadt Solingen hatte einen Antrag auf Änderung des Regionalplans vorgelegt. Sie forderte die Umwandlung in eine Freiraum- und Agrarfläche mit der Funktion „Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung“. Die Kommune begründete dies mit einer veränderten Einschätzung der zugrunde gelegten Flächenpotenziale. Sie bezieht sich insbesondere auf drei brach liegende Gelände, die nach ihrer Auffassung anstelle des Buschfelds in Anspruch genommen werden sollten.

Experten sehen das anders. „Mit den im Regionalplan dargestellten Flächen für eine gewerbliche Nutzung kann der ermittelte Bedarf nicht gedeckt werden“, so die Begründung von Dirk Brügge, dem Geschäftsführer der Union im Regionalrat, dessen Meinung sich mit der der Bezirksregierung deckt. In das Flächenbedarfskonto des Regionalplans sei daher ein zusätzlicher Bedarf in Höhe von 20 Hektar aufgenommen worden. „Die nun von der Stadt Solingen angesprochenen Brachflächen in einer Gesamtgrößenordnung von elf Hektar wurden zum Teil bereits als gegebenes Potenzial bei der Bedarfskalkulation berücksichtigt“, heißt es bei der Union. Insgesamt würde das Flächendefizit durch einen Verzicht auf die Darstellung des bisher landwirtschaftlich genutzten Buschfelds weiter ansteigen.

Befürworter dieser Linie hatten vor der Abstimmung auch darauf verwiesen, dass die Kommune in jedem Fall das letzte Wort zu einem neuen Gewerbegebiet hätte. Jetzt den Regionalplan zu ändern, hieße, dass man sich solche Pläne auf Jahrzehnte verbaue, und zwar selbst dann, wenn sich die Meinung im Stadtrat einmal ändern solle. Die Diskussion wird im neuen Jahr fortgesetzt. „Wir werden intensiv an einer Lösung arbeiten“, versprechen Papen und Brügge von der Regionalrats-CDU.

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