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Im Rahmen ihrer Klausurtagung traten Mitglieder der CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf eine Rundfahrt durch den Reichswald an. Foto: CDU


Nach einer Rundfahrt durch den Reichswald hat sich die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf energisch gegen die Einrichtung eines Nationsparks in diesem Gebiet ausgesprochen. Ferdi Böhmer, Bürgermeister der besonders betroffenen Gemeinde Kranenburg im Kreis Kleve, hatte die Politiker unter Vorsitz von Hans Hugo Papen auf ihrer Tour begleitet und über die Folgen einer Entscheidung pro Nationalpark informiert. Besonders die ökologischen und finanziellen Bedenken fanden bei den Regionalpolitikern der Union Gehör angesichts des gerade laufenden Bürgerentscheids.

„Es ist in der Tat so, dass ein nicht bewirtschafteter Wald verrottet, und ein verrottender Wald ist kein Kohlendioxid-Senker, sondern eine Kohlendioxid-Schleuder – also das Letzte, was wir im Kampf gegen den Klimawandel benötigen“, so Fraktionschef Papen. Zudem sei Holz ein nachwachsender und klimafreundlicher Rohstoff, der in einem Nationalpark zum großen Teil ungenutzt bliebe. Rund 10.000 Kubikmeter Holz pro Jahr gingen einer sinnvollen Nutzung verloren und müssten stattdessen über große Entfernungen importiert werden. Papen begegnet auch der Kritik, dass der Forstbetrieb Wald und Holz NRW unrentabel arbeite: „Auch ein Nationalpark ist unrentabel. Allein der Nationalpark Eifel beispielsweise kostet den Steuerzahler rund zehn Millionen Euro im Jahr. Und wie ein Nationalpark Reichwald komplett finanziert werden soll, hat uns noch niemand ausreichend erklärt.“

Als „Fake News“ bezeichnet Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Regionalrats-CDU, die Behauptung, die Ausweisung eines Nationalparks verhindere automatisch den Bau von Windrädern in der Region. „Das entspricht nicht den Fakten. Im Umfeld des Reichswalds bleibt Windkraft weiter möglich. Zudem können geplante Windenergieflächen aus einer Nationalpark-Kulisse herausgetrennt werden“, so Brügge. Außerdem beliefe sich der Flächenbedarf der elf in Rede stehenden Anlagen auf nur 0,14 Prozent des gesamten Reichswalds, der in der aktuellen Regionalplanung ohnehin größtenteils nicht als Vorranggebiet für die Windenergieerzeugung vorgesehen sei.

„Vier andere Regionen in NRW haben die Ausweisung eines Nationalparks schon abgelehnt, und das haben sie gewiss nicht ohne Grund getan“, sagt Manfred Läckes, der stellvertretende Vorsitzende der CDU im Regionalrat. Beim Reichwald sprächen gleich mehrere Argumente dagegen. „Er wird von zwei vielbefahrenen Straßen durchschnitten, und nur rund zwölf Prozent seiner Fläche stehen unter Naturschutz. Zudem ist er mit etwa 5000 Hektar nach internationalen Maßstäben viel zu klein. Mit anderen Worten: Der Reichswald erfüllt weder in Größe noch Struktur die üblichen Voraussetzungen für einen Nationalpark“, so Läckes.

Was die CDU-Regionalpolitiker umtreibt ist darüber hinaus die sichere Trinkwasserversorgung. „Über 130.000 Menschen im Kreis Kleve beziehen ihr Trinkwasser aus dem Reichswald. Und in einem Nationalpark ist wegen des hohen Schutzstatus nicht sichergestellt, ob Neubau oder Modernisierung von Anlagen und Brunnen langfristig möglich bleiben“, heißt es. Ein Bestandsschutz reiche keineswegs aus, denn schon eine Änderung der Richtlinien auf EU-Ebene würde ihn außer Kraft setzen.

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