Niederrhein-Münsterland-Netz: Union im Regionalrat begrüßt ÖPNV-Projekt

Erstellt: Montag, 11. September 2023 07:02

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss sich verstärkt zukunftsträchtigen Technologien öffnen. Diese Auffassung vertritt die CDU im Regionalrat Düsseldorf. Zuvor hatte der Ausschuss für Mobilität, Umwelt und Klimaschutz unter Vorsitz des CDU-Politikers Dr. Alexander Fils grünes Licht dafür gegeben, das Projekt „Niederrhein-Münsterland-Netz“ zur Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen anzumelden. Auch für den Infrastrukturfinanzierungsplan wird die Maßnahme vorgeschlagen.

„Damit machen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg, verkehrs- und umweltpolitische Ziele unter einen Hut zu bekommen“, so Fraktionschef Hans Hugo Papen. Im Rahmen des Projekts „Niederrhein­Münsterland-Netz“ wollen der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe erstmals batterie-elektrische Fahrzeuge einsetzen. Diese Eisenbahn- oder Straßenbahn-Triebwagen eines spanischen Herstellers fahren auf Strecken mit Oberleitung elektrisch per Stromabnehmer und ermöglichen auf nicht­elektrifizierten Abschnitten ein Fahren über integrierte Batterien.

„Die Fahrzeuge sollen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 sukzessive auf den Linien des künftigen Netzes eingesetzt werden und könnten durchaus Vorbildcharakter haben für andere Regionen unseres Regierungsbezirks“, so CDU-Fraktionsgeschäftsführer Dirk Brügge. Für den Einsatz der neuartigen Fahrzeuge sowie die damit verbundene Umsetzung der vorgesehenen Betriebskonzepte sind eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen erforderlich. Neben der Errichtung einer sogenannten Oberleitungsinselanlage in Kleve zum Nachladen der Batterien sowie dem Bau eines Wendegleises in Geldern sind auch Verlängerungen und Erhöhungen von derzeit zu niedrigen Bahnsteigen notwendig.

„Insgesamt müssen in diesem Zusammenhang 41 Stationen angepasst werden, um künftig von den neuen Triebwagen barrierefrei angefahren werden zu können. Davon liegen 40 Stationen im Zuständigkeitsbereich des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr“, berichtet Manfred Läckes, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regionalrats-CDU. Laut den aktuellen Planungen beläuft sich das Investitionsvolumen der Infrastrukturvorhaben auf insgesamt rund 109 Millionen Euro. Nach erfolgtem Beschluss durch die zuständigen Regionalräte legt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW die Maßnahme dem Verkehrsausschuss des Landtags mit der Bitte um das Einvernehmen zur Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan und den Infrastrukturfinanzierungsplan vor.