Wasserhaushalt: Union im Regionalrat warnt vor Folgen des vorzeitigen Braunkohle-Ausstiegs

Erstellt: Dienstag, 14. Dezember 2021 16:08

Die Politik muss die Auswirkungen eines vorzeitigen Braunkohle-Ausstiegs auf Wasserwirtschaft und Wasserhaushalt stärker in den Blick nehmen. Das forderte die CDU im Regionalrat Düsseldorf bei einer Klausurtagung in Kamp-Lintfort. „Wenn die Ampel-Koalition das Aus schon bis 2030 plant, dann ist das ein sehr enger Zeitrahmen, wenn wir unsere Feuchtgebiete schützen und unsere Wasserversorgung sichern wollen“, mahnte Fraktionschef Hans Hugo Papen. Zuvor hatte Dr. Bernd Bucher, der Vorstand des Erftverbands, im Beisein des Regionalratsvorsitzenden Hans-Jürgen Petrauschke einen Vortrag über die Folgen und Risiken der Politik in Berlin gehalten.

   „Ein Holterdiepolter beim Braunkohle-Ausstieg hätte einen Rattenschwanz von Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, die unsere Region für Jahrhunderte prägen würden. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen, und davor können wir nur warnen“, so Dirk Brügge, der Geschäftsführer der CDU. Fraktionsvize Manfred Läckes stellte klare Forderungen auf: „Wir benötigen eine langfristig sichere Wasserversorgung, hoch- und grundwassersichere Siedlungen, eine leistungsfähige Abwasser-Infrastruktur und Flüsse, die attraktiv für Mensch und Natur sind.“

   Verbandsvorstand Bucher erwartet, dass durch einen vorzeitigen Braunkohle-Ausstieg Ausgleichs- und Folgemaßnahmen zu früheren Zeitpunkten, in kürzeren Zeiträumen, in veränderten Reihenfolgen sowie in Art und Umfang modifiziert genehmigt und realisiert werden müssen. Die Stilllegung der Kraftwerksblöcke und die Änderung beim Tagebaufortschritt hätten generelle wasserwirtschaftliche Auswirkungen. Umso wichtiger sei die geplante Rheinwasser-Leitung von Dormagen zur Verteilung nach Frimmersdorf und zur Sicherung von Feuchtgebieten wie an Niers, Jüchener Bach oder Schwalm. Auch der Rückbau und die Anpassung der Erft an die künftig geringeren Wassermengen sei ein Projekt, das ausreichend Zeit brauche angesichts des schwierigen Flächenerwerbs, der langen Planungsverfahren sowie der begrenzten Personalkapazitäten bei Büros und Behörden. „Ein vorgezogener Braunkohle-Ausstieg bis 2030 hätte unklare Auswirkungen auf unseren gesamten Wasserhaushalt, und zusätzliches Wasser wird schon weit vor dem Ende des Tagesbaus benötigt. Angesichts dieser zeitlichen Dimension können wir nur davon abraten, das Vorhaben übers Knie zu brechen“, so das Fazit der Regionalrats-CDU.